- Anton
- Ạn|ton:in der Fügung blauer A. (ugs.; blauer Monteuranzug).
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Ạnton,Herrscher:Braunschweig-Wolfenbüttel:1) Ạnton Ụlrich, Herzog (1704-14), * Hitzacker 4. 10. 1633, ✝ Salzdahlum (heute zu Wolfenbüttel) 27. 3. 1714; 1685 Mitregent seines Bruders Rudolf August, seit 1704 Regent des Herzogtums, unterwarf 1671 die Stadt Braunschweig, wurde 1710 im Hinblick auf den Erwerb von Mainz, der misslang, katholisch. Er war, von J. G. Schottel und S. von Birken erzogen, ein Gönner der Künste, wurde als »der Siegprangende« Mitglied der literarischen »Fruchtbringenden Gesellschaft«, verfasste Kirchenlieder, Texte zu Singspielen, Romane. In Wolfenbüttel pflegte er Musik und Theater. - Seine Romane »Die Durchleuchtige Syrerin Aramena« (5 Bände, 1669-73) und »Octavia, Römische Geschichte« (3 Bände, 1677-79, 6 Bände, 1685-1707) bilden den Höhepunkt des heroisch-galanten Romans; figurenreich, in der Handlung vielfach verschlungen, waren sie eigentlich in erzieherischer Absicht für den Adel geschrieben.A. Haslinger: Epische Formen im höf. Barockroman (1970);Herzog A. U. von Braunschweig: Leben u. Regieren mit der Kunst. Zum 350. Geburtstag am 4. Oktober 1983 (1983).2) Ạnton Ụlrich, Prinz, * Bevern 28. 8. 1714, ✝ Cholmogory (bei Archangelsk) 15. 5. 1774. Er heiratete 1739 Prinzessin Anna Leopoldowna von Mecklenburg, die Nichte der Zarin Anna Iwanowa, und war der Vater des 1740 zum Zaren ausgerufenen Iwan VI. Nach dem Sturz seiner Frau wurde er mit seiner Familie nach Cholmogory verbannt.A. Brückner: Die Familie Braunschweig in Rußland im 18. Jh. (Petersburg 1876).3) Ạnton II., der Gute, Herzog, * Bar-le-Duc 4. 6. 1489, ✝ ebenda 14. 6. 1544; folgte 1509 seinem Vater René II. Er trat früh als Gegner der lutherischen Bewegung hervor. Im Bauernkrieg schlug er die aufständischen elsässischen Bauern bei Zabern (1525). Anfänglich unter französischem Einfluss, näherte er sich nach 1530 der Reichspolitik Karls V. Dieser räumte ihm im Vertrag von Nürnberg (1542) eine starke Selbstständigkeit ein, die die Loslösung Lothringens vom Heiligen Römischen Reich einleitete.4) Ạnton von Bourbon [-bur'bɔ̃], Herzog von Vendôme und Beaumont, * La Fère-en-Tardenois (Département Aisne) 22. 4. 1518, ✝ (gefallen) Les Andelys (bei Rouen) 17. 11. 1562; wurde durch seine Heirat (1548) mit Johanna von Albret 1555 König von Navarra. Ihr gemeinsamer Sohn war der spätere König Heinrich IV. Anton war zunächst einer der Führer der Hugenotten, wurde jedoch 1561 wieder katholisch und fiel im 1. Hugenottenkrieg als Befehlshaber des katholischen Heeres bei der Belagerung von Rouen.A. de Ruble: Antoine de Bourbon et Jeanne d'Albret, 4 Bde. (Paris 1881-86);N. M. Sutherland: Antoine de Bourbon, roi de Navarre et la crise d'autorité en France, 1559-62, in: French government and society 1500-1850. Essays in memory of A. Cobban (London 1973).5) Ạnton Gụ̈nther, Graf (seit 1603), * Oldenburg (Oldenburg) 31. 10. 1583, ✝ Rastede 19. 6. 1667; kam 1603 zur Regierung. Als weit gereistem, glänzendem Diplomaten und verwaltungstüchtigem Herrscher gelang es ihm, sein Land nahezu unversehrt durch den Dreißigjährigen Krieg zu führen. Er legte den Grundstein zur oldenburgischen Pferdezucht. 1623 erlangte er vom Kaiser den Weserzoll, dessen internationale Anerkennung er durchzusetzen vermochte. Er gewann vom Kaiser die Herrschaft Kniphausen (1623), die Grafschaft Delmenhorst erbte er 1647. Das oldenburgische Grafenhaus erlosch mit ihm; die Reichsgrafen von Aldenburg stammen von ihm ab.6) Ạnton Klemens Theodor, König (1827 bis 1836), * Dresden 27. 12. 1755, ✝ Pillnitz (heute zu Dresden) 6. 6. 1836; erließ 1831 eine Verfassung.* * *
Ạn|ton: in der Fügung blauer A. (ugs.; blauer Monteuranzug).
Universal-Lexikon. 2012.